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Möglichkeiten mit Biofeedback

Nichtklinische Anwendungen

Für den gesunden Anwender bietet Biofeedback ein großes Potential an Möglichkeiten, Einfluss auf sein vegetatives Nervensystem zu nehmen, z.B. um Auswirkungen von Stress und Anspannung zu verringern.

Dabei sind nicht nur Spitzensportler oder Menschen angesprochen, die beruflich bedingt eine hohe geistige Leistungsfähigkeit erbringen müssen, sondern auch alle anderen Menschen vom Kindesalter bis ins Greisenalter. Das Ziel von Biofeedback besteht darin, bestimmte Körperfunktionen, welche vegetativ & unbewusst reguliert werden, zu beeinflussen. Diese unterliegen normalerweise nicht dem Willen direkt, so können Sie kaum auf Kommando Ihre Temperatur oder Ihren Herzschlag erhöhen. Mittels Biofeedback können Sie jedoch genau dies erlernen, einen (vor)bewussten Einfluss auf Ihren Körper zu nehmen. Grundprinzip dabei ist die operante Konditionierung.

Sie führen dazu ein klassisches Biofeedback-Training durch. Dabei ist es zum Beispiel möglich, die Hautleitfähigkeit oder die Hauttemperatur zu beeinflussen, wenn diese mit einem entsprechenden Sensor gemessen werden und Ihrem Bewusstsein in Echtzeit rückgemeldet werden. Wir haben dafür den eSense Skin Response (zur Messung der Hautleitfähigkeit) und den eSense Temperature (zur Messung der Hauttemperatur) im Angebot.

 

Diese Sensoren messen Ihre Werte in Echtzeit und mittels einer beiliegenden App & Ihrem Smartphone/Tablet lernen Sie, welche Veränderungen positiv (weniger schwitzige und dafür wärmere Hände) und negativ (mehr Schweiß, kältere Hände) sind. Dies passiert permanent und in kleinen Schritten. Auch minimale Veränderungen werden registriert und konditioniert. Mit regelmäßiger Übung kann man mittels Biofeedback Stress und Anspannung reduzieren und einfacher entspannen lernen. Lernpsychologisch bedeutet das ein direktes Erfolgserlebnis, wenn sich die Körperfunktionen verhalten wie gewünscht. Dazu stellt es einen direkten Ansporn zur Korrektur dar, wenn die gewünschten Werte nicht erzielt werden.

Ein Training der Herzratenvariabilität (Englisch „heart rate variability“ = HRV) ist ebenfalls sehr wirksam zum Stressabbau, zur Förderung der Stressresistenz und des allgemeinen Wohlbefindens. Es geht dabei im Wesentlichen um eine Steigerung der Flexibilität im Zusammenspiel von Sympathikus und Parasympathikus, den zentralen Regulatoren von Erregung und Dämpfung des Herzens. Ein Biofeedback-Training der HRV ist beispielsweise möglich mit unserem eSense Pulse.

Anwendungsbereiche zur Verbesserung kognitiver Fähigkeiten sind unter anderem:

  • Steigerung der Entspannungsfähigkeit
  • Kontrolle von Entspannungstechniken
  • Verkürzung von Erholungszeiten
  • Training von Aufmerksamkeit und Konzentration
  • Meditation
  • Stress, Stressfolgen, Stressreduktion
  • verbesserte Schlafqualität
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung

Alle Bilder von oben links bis unten rechts:
© www.ingimage.com; © www.ingimage.com;  
Labunskiy K. © www.ingimage.com; Rugdal © www.ingimage.com

Klinische Anwendungen

 

Unter Biofeedback verstehen wir eine Vielzahl von Verfahrensweisen, die sich zu psychoedukativen Trainingszwecken flexibel und nützlich in ein übergeordnetes Konzept integrieren lassen.

Die Effektivität und Akzeptanz von Biofeedback-Methoden sind durch eine Fülle von Studien dokumentiert. Die permanente Regulierung einer Vielzahl von Körperfunktionen und Funktionsparametern läuft unbewusst ab und wird vegetativ gesteuert. Keines unserer Sinnesorgane kann die vegetativ eingestellten Parameter wie Blutdruck, Hautwiderstand und andere direkt messen oder uns ein Feedback darüber geben, ob sich die Werte im Normbereich bewegen. Wir erfahren nicht, ob unsererseits Handlungsbedarf besteht, auf bestimmte Werte Einfluss zu nehmen.

Das erste Ziel des Trainings besteht deshalb darin, bestimmte Körperparameter bewusst zu machen. Sie werden über Grafiken visualisiert oder über Töne akustisch wahrnehmbar und direkt erfahrbar gemacht. An dieser Stelle kommen Biofeedback Geräte als ein Hilfsmittel ins Spiel.

 

In folgenden klinischen Bereichen wird u.a. Biofeedback unterstützend eingesetzt:

  • chronische Rückenschmerzen
  • Kopfschmerz vom Spannungstyp und Migräne
  • Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) und andere Herz-Kreislauf-Probleme
  • essenzielle Hypertonie
  • Asthma bronchiale
  • somatoforme Störungen
  • Angststörungen, Zwangsstörungen
  • Tics, Tourette-Syndrom und andere psychische Erkrankungen
  • chronischer Tinnitus
  • Inkontinenz und Obstipation
  • Lähmungen und andere neurologische Erkrankungen
  • Schlafstörungen
  • posttraumatische Belastungsstörungen
  • Fibromyalgie
  • Ttmporomandibuläre Störungen und Gesichtsschmerz
  • Epilepsie

Die Liste der Bereiche, die mit der Biofeedback behandelt werden können, ist bei Weitem nicht vollständig und ließe sich nahezu beliebig erweitern.

Alle Bilder von oben links bis unten rechts:
© www.ingimage.com; © www.ingimage.com;  
© www.ingimage.com; Lars Zahner © www.dollarphotoclub.com; 

© www.ingimage.com; © www.ingimage.com;

Wie hilft Biofeedback dabei, Migräne zu lindern?

Die Auslöser von Migräne-Attacken sind vielfältig und unterschiedlich und nicht alle im Einzelnen bekannt. Häufig beobachtete Trigger für einen akuten Migräneanfall sind allerdings besondere Stresssituationen im privaten oder beruflichen Umfeld, Wetterwechsel, Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (Schichtwechsel), Hormonschwankungen, Reizüberflutung und Nahrungs- oder Genussmittel.

Ein Biofeedback-Training zur Linderung der Migräne kann nicht alle individuellen Aspekte abdecken, sondern konzentriert sich weitestgehend auf Stressbewältigung. Dafür stehen unterschiedliche Biofeedback-Verfahren zur Verfügung wie ein Handerwärmungstraining oder das sogenannte Blutvolumenpuls-Biofeedback. Bei festgestellten, ungewöhnlichen Muskelpotenzialen im Kopfbereich kommt auch das EMG-Biofeedback zum Einsatz, mit dem die elektrischen Potenziale bestimmter Muskeln bzw. deren motorischer Nerven gemessen werden.

Über die verschiedenen Biofeedback-Trainingsvarianten kann über eine verbesserte Stressbewältigung die Verminderung von Stresssymptomen wie auch ein zügigerer Abbau von Stresshormonen erreicht werden, sodass bestenfalls Biofeedback bei Migräne bewirkt, dass ein Anfall gänzlich ausbleibt oder zumindest abgeschwächt wird.