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Möglichkeiten des Atemtrainings

Einsatzgebiete und Potential von Atemfeedback-Training

Atemfeedback-Training hat unterschiedlich starkes Potential in diesen vier Kategorien:

  • präventiv (vorbeugend)
  • kurativ (behandelnd)
  • rehabilitierend (erholend)
  • steigernd (erweiternd)

Atemfeedback-Training kann in völlig unterschiedlichen Lebensbereichen angewandt werden, so kann eine Atemübung sowohl vorbeugend beruhigen oder, nachdem z.B. ein starker Stressreiz (Wutanfall) zustande kam, diesen schnell entgegenwirken, sprich behandeln und somit beenden. Andererseits können Fähigkeiten im Bereich eines Hobbys oder Sports erweitert oder sich im Alltag durch Meditationsübungen generell mehr entspannt und erholt werden. Einzelne Ansätze werden weiter unten aufgezeigt, die Möglichkeiten des Atemtrainings sind jedoch sehr vielfältig und auch individuell.

In nahezu allen Kulturen werden teilweise seit Jahrtausenden spezielle Atemtechniken für sowohl spirituelle wie auch medizinische Zwecke eingesetzt. So haben zum Beispiel die Gesänge in vielen Kirchen und Tempeln neben der Gruppendynamik auch eine außerordentlich stark ‚atmende Komponente‘. Dies liegt an den enormen Möglichkeiten und der starken Tragweite der Atmung, sowohl auf physischer wie auf psychischer Ebene.


Wie hilft Atemtraining langfristig?

Ihre Atmung zu trainieren, hat langfristig große Auswirkungen auf Sie und Ihr Leben, da die Atmung eine sehr wichtige Rolle einnimmt.

Sie können durch einzelne Übungen Fähigkeiten entwickeln, um bestimmte Situationen in Ihrem Leben besser zu meistern. Wie bereits angesprochen, können Sie beispielsweise trainieren, bei Wut durch tiefes und langsames Atmen schneller ‚runterzukommen‘.

Über diese einzelnen Situationen hinaus entwickelt man aber allgemein ein bewussteres Gefühl für den Körper. Diese verbesserte Wahrnehmung kann es Ihnen ermöglichen, sich genauer einzuschätzen. Ihr Bewusstsein für Ihren Körper können Sie damit steigern.

Atemtraining kann jedoch auch physiologische Auswirkungen haben. Eine verbesserte Atmung kann zu einer besseren Leistung im Sport führen, wenn Sie Ihre Atmung aktiv den benötigten Umständen anpassen können.

Sie können auch versuchen, sich von schlecht antrainierten Atemmustern zu trennen. (Zum Beispiel eine sehr lang verstopfte Nase in der Kindheit oder die falsch antrainierte Atmung durch den Mund.)

Langfristig können Sie Ihre Atmung auch zu spezifischen Zwecken zielgerichtet einsetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Meditation oder eine Verbesserung beim Singen oder Theaterspielen.

Was sind Biofeedback Geräte?

Eine Vielzahl geeigneter Geräte stehen zur Verfügung, die z.T. drahtlos über WLAN oder Bluetooth Ihre Daten auf ein Anzeigegerät übertragen können, und einige Geräte sind mittlerweile klein und unauffällig, sodass sie auch während des Alltags problemlos genutzt werden können. Bei der Nutzung im Alltag gilt allerdings zu bedenken, dass das Feedback zeitlich direkt sein muss. Ein Kopfhörer im Ohr, der bei einer zu schnellen Atmung ein Signal gibt, gilt als Biofeedback im klassischen Sinne. Ein Fitnessarmband, welches den gesamten Tag Daten sammelt und am Abend eine Statistik erstellt, wiederum nicht.

Ein Biofeedback-Gerät kann man sowohl für den professionellen Gebrauch durch Ärzte, Psychotherapeuten und Biofeedback-Therapeuten wie auch für den Heimgebrauch kaufen. Beide Verwendungszwecke haben ihren Vorteil, oft lohnt sich auch eine Kombination, das heißt, erst eine Sitzung zusammen mit einem Profi und danach dadurch angeleitetes Heimtraining.

Atemtraining, Konzentration, Kreativität und Entspannung

All diese Dinge hängen näher mit der Atmung zusammen, als man zuerst vermutet. Sie haben bestimmt schon einmal gemerkt, dass Sie gleichmäßig und ruhig atmen, wenn Sie sich entspannen? Aber haben Sie jemals wahrgenommen, wie Sie in einem Zustand tiefer Konzentration atmen? Vermutlich haben Sie dies nicht. 

Das ist normal und eigentlich sogar gut so. Denn dies bedeutet, dass Sie sich, wenn Sie konzentriert sind, nur schwer (von der Atmung) ablenken lassen und aber durch tiefes und gesundes Atmen auch besonders gut Entspannen können.

Am größten und bekanntesten ist wohl der Einsatz der Atmung für die Entspannung. Dies bedeutet aber nicht, dass die anderen Bereiche deswegen vernachlässigt werden sollten. In diesem Zusammenhang lohnt sich eine weitere Recherche, besonders für Fortgeschrittene in den jeweiligen Bereichen.

In einer Studie („Study of Brain Activity Analysis of Deep Breathing„) wurde 2014 der Zusammenhang zwischen tiefer Atmung und der Gehirnaktivität untersucht. Eine gute, tiefe Atmung kann sich positiv auf die Gesundheit und den Stresspegel auswirken, so eine Aussage der Studie.

Atmung und Herz-Koppelung

Bei Betrachtung der Herzratenvariabilität (HRV) ist ein deutlicher Zusammenhang mit der Atmung erkennbar. Diese Fluktuationen lassen sich rhythmisieren und in Kohärenz bringen. Langfristig hat dies positive Auswirkungen auch auf das Herz. Im Zusammenspiel mit der Lunge können Sie so fast das gesamte Herzkreislaufsystem trainieren. 

Unser Atemfeedback-Gerät der eSense Respiration kann optional auch gleichzeitig mit dem eSense Pulse benutzt werden. Dies ermöglicht das Training der Kohärenz zwischen Atmung und der Herzratenvariabilität (HRV)

Eine hohe Anpassungsfähigkeit Ihres Herzens (oder anders gesagt eine hohe HRV) bedeutet, dass Ihr Herz in ruhigen Zeiten nicht so oft schlagen muss, aber in Zeiten des hohen Energiebedarfs dennoch schnell genug schlägt. Ähnliches gilt für die Frequenz der Atmung.

Atmung und Neurofeedback

Neurofeedback-Training ist eine eigene Disziplin, welche die Gehirnaktivität auswertet. Die Methode des Neurofeedbacks gibt daher relativ direkten Aufschluss über unsere Gedanken und auf welche Art und Weise diese das Gehirn beanspruchen. Besonders erfahrene Nutzer können bei einer Meditation Neurofeedback ergänzend zu den Atemübungen einsetzen. Dies kann besonderen Aufschluss über den Erfolg der Übung anzeigen. Atemübungen werden auch häufig bei solchen Fokus-Übungen eingesetzt, da man den Atem aktiv steuern kann.

Schlaf und Atmung

Im Schlaf hat man keinen aktiven Einfluss auf die Atmung, dies macht eine unmittelbare Kontrolle nahezu unmöglich. Langfristig werden die Atemmuster, die man sich tagsüber angewöhnt und trainiert hat, aber auch vom Körper für die Nacht verwendet.

So kennt wahrscheinlich jeder den eher schlechten Schlaf, den man an Tagen der Krankheit (zum Beispiel bei einer Erkältung) erfährt.

Schlaf ist gleichbedeutend mit einer Phase der Erholung für den Körper, hier werden nicht nur biologische Reparaturen durchgeführt, sondern auch der Geist arbeitet (in Phasen) auf ganz anderen Ebenen, um das am Tag Erlebte zu verarbeiten.

Die Atmung ist daher ein wichtiger Bestandteil des Schlafes. Dies zu vernachlässigen, kann langfristig zu Energielosigkeit, Trägheit oder schlicht und einfach zu Müdigkeit führen. Ein gutes Beispiel ist hierfür auch das Schnarchen.

Wer am Tag gut atmet, der hat auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, in der Nacht automatisch besser zu atmen. So kommt man gut aus dem Bett, fühlt sich erholt und ausgeschlafen.

Atemfeedback-Training als Schlüssel zu Ihrem Hobby

Die Atmung ist ein zentrales Element bei vielen sportlichen Aktivitäten, dies ist offensichtlich. Aber kann die Atmung auch bei weniger offensichtlichen Hobbies wie Schach behilflich sein?

Ein weiteres großes Feld aus „Hobbys“ ist die Spiritualität. Wir haben bereits die Meditation weiter oben erwähnt. Spirituelle Rituale versuchen oft, einen gewissen Zustand von Ekstase zu erzeugen, um dann eine Bindungs-, oder Lösungserfahrung zu erleben. Allerlei Techniken werden hier verwendet, allem voran aber die Atmung.

Aber auch viele andere Hobbys benötigen die Atmung für mehr als nur die Sauerstoffzufuhr. Jedes Hobby, welches starke Emotionen hervorrufen kann, kann von einem Atemtraining indirekt profitieren.

Hobbies, welche unsere Konzentration und volle Kraft unseres Geistes benötigen, wie eben beispielsweise Schach, profitieren von guter Atmung.

Auch jedes Hobby, welches die Stimme in großem Maße benötigt, profitiert oft außerordentlich von einer guten Atmung. Nicht umsonst gibt es für professionelle Redner und für jegliche Art von Gesang spezielles Atemtraining.

Es ist wichtig, dass man ein spezielles Atemtraining für die jeweilige Disziplin und das jeweilige Hobby angeht. Aber auch ein allgemeines Atemtraining macht den Lernprozess beim speziellen Training um einiges einfacher. Jemand, der von Grund auf gut atmet, wird sich sowieso beim Schwimmen oder Singen leichter tun.